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Blubb – Mit noise-cancelling Kopfhörern in den Schreibflow

Noise cancelling Kopfhoerer beim Schreiben
Geschrieben von Veronika

Manchmal ist es nicht leicht mit dem Schreiben zu starten. Da kann ein Ritual helfen. Mein Schreibritual besteht aus zwei Dingen. Ich brauche ein großes Glas Wasser oder ein großes Häferl Tee (je nach Jahreszeit) und den Blubb meiner noise-cancelling Kopfhörer. Ich schreibe also fast immer mit Kopfhörern, egal wie meine Schreibumgebung aussieht.

Ja, auch wenn es ganz leise ist. Ja, selbst auf einer Almhütte in absoluter Abgeschiedenheit würde ich mit meinen noise-cancelling Kopfhörern schreiben. Ich brauch ihn einfach, den Blubb.

Weil ich so oft mit meinen Kopfhörern in Schreibtreffs, Schreibworkshops und sogar im Büro herumsitze, werde ich auch oft danach gefragt. Was können die? Bringt das was? Ist es wirklich ganz leise? Viele Fragen. Viel Interesse. Genau das Richtige für einen Blog-Beitrag 🙂

Wieso schreibe ich mit noise-cancelling Kopfhörern?

Ich wusste bis zu meiner Hochzeitsreise 2012 ehrlich gesagt nicht, dass es noise-cancelling Kopfhörer gibt. Mein Mann war aber der Meinung, dass wir solche Kopfhörer UNBEDINGT haben müssen, um entspannt den Langstreckenflug zu überstehen. Er hat mir welche geschenkt. Wenig technikaffin habe ich die Kopfhörer erst im Flugzeug ausprobiert und war hin und weg. Alle Motoren- und Fluggeräusche waren verschwunden, mit einem Blubb. Ich bin noch nie so entspannt geflogen.

Nach unserer Hochzeitsreise hatte ich die Kopfhörer dann fast immer mit dabei und in so ziemlich jedem öffentlichen Verkehrsmittel auf den Ohren. Bei einem Versuch, ein Freewriting in einem lauten Café zu machen, kam mir dann die Idee meine Wunderwaffe auch hier auszuprobieren und … Blubb.

Was ist jetzt dieser Blubb und wie schreibt es sich mit den Kopfhörern?

Meine noise-cancelling Kopfhörer muss man einschalten. Einfach aufsetzen, genügt nicht. Dafür gibt es einen kleinen Schalter am rechten Ohr. Schiebt man den Schalter nach vorne, macht es ein kurzes Geräusch – den Blubb.

Und plötzlich ist sie da, die Stille. Die Außenwelt tritt zurück. Ich bin ganz bei mir. Ich kann losschreiben. Ohne viel nachzudenken. Einfach so.

Ich werde oft gefragt, ob die Kopfhörer alle Geräusche wegfiltern. Nein. Das tun sie nicht. Das dürften – nach einer kurzen Web-Recherche – auch die neueren Modelle nicht schaffen. Was die Kopfhörer herausfiltern, sind vielmehr alle Hintergrund- und Nebengeräusche. Jedes störende Brummen, Klirren, Summen oder Hämmern ist plötzlich weg. Alles andere wird viel, viel leiser.

Wenn mich jemand direkt anspricht oder neben mir im Zug plaudert, kann ich das immer noch leise hören. Auch das Geräusch meines Computers, wenn ich auf die Tasten klopfe, bekomme ich mit. Ich finde das beim Schreiben ideal. So bin ich konzentriert aber nicht komplett von der Außenwelt abgeschottet. Bei mir, aber nicht allein.

Das Umschalten von einer lauten auf eine leise Welt bzw. auch von einer leisen Welt auf eine noch leisere, hilft mir in den Fluss zu kommen. Ich bleibe konzentriert, bis ich die Kopfhörer ausschalte und damit wieder alle Ablenkungen hineinlasse.

Zudem sind die Kopfhörer wirklich angenehm zu tragen. Ich kann sie also problemlos stundenlang auf den Ohren haben.

Gibt es einen Haken? Leider ja! Den Preis.

Ich besitze die noise-cancelling Kopfhörer Quiet Comfort 25 von Bose. Die finde ich wirklich toll. Es gibt nur einen Haken. Die Teile sind … schweineteuer. Das aktuelle Modell kostet fast € 350,- (bei meinem älteren Modell waren es noch € 300,-).

Ganz ehrlich, hätte mir mein Mann die Kopfhörer nicht geschenkt, wäre ich nie auf die Idee gekommen so viel Geld dafür auszugeben. Ich bin ziemlich sicher, dass der Preis auch der Grund ist warum nicht viel, viel mehr Menschen um mich herum mit diesen Kopfhörern schreiben.

Wie bereits erwähnt, werde ich ganz oft darauf angesprochen. Ich lasse auch jeden gerne Mal aufsetzen und ausprobieren und demonstriere mit viel Begeisterung den Blubb. Bis dahin teilen auch fast alle neugierig Interessierten meine Begeisterung und dann kommt sie unweigerlich, die Frage: “Und was kosten die?” Ich lächle dann meist etwas verlegen und nenne ganz leise den Preis. Mein Gegenüber setzt dann auch ein verlegenes Lächeln auf, legt mir die Kopfhörer vorsichtig zurück in die Hände und sagt: “Oh!” In den meisten Fällen führt das wohl eher nicht zur Kaufentscheidung 😉

Natürlich gib es noise-cancelling Kopfhörer nicht nur von Bose. Sich hier vor dem Kauf einen Überblick zu verschaffen, ist aus meiner Sicht ein Muss. Eine kurze Onlinesuche liefert eine Vielzahl von Vergleichstests zu diesem Thema.

Es gibt auch günstigere Modelle. Allerdings scheint eine gute noise-cancelling Funktion herstellerunabhängig ihren Preis zu haben. Ich habe zwei günstigere Modelle ausprobiert. Die kommen an mein Blubb-Erlebnis definitiv nicht heran.

Meine Empfehlung ist daher, die Kopfhörer vor dem Kauf unbedingt einmal selbst zu testen.

Sind sie es wert?

Für mich: Ja. Ich besitze schon mein zweites Modell. Das erste hat nach drei Jahren leider ein ganz leises Nebengeräusch entwickelt. Es gibt, das muss ich sagen, nichts Schlimmeres als noise-cancelling Kopfhörer mit Nebengeräusch. Ich habe damals trotz fehlender Rechnung beim Bose Shop das nächste Modell stark reduziert bekommen. Das war für mich ok. Auch weil es designtechnisch ein Quantensprung war – von schwarz auf weiß ;-).

4 Jahre später funktioniert dieser Kopfhörer immer noch einwandfrei. Die Ohrpolster sind schon etwas abgenützt. Man kann sie aber noch immer nachkaufen. Auch Musik hören und telefonieren sind kein Problem.

Im Gegensatz zu neuen Modellen sind meine Kopfhörer nicht wireless. Da meine Zielsetzung, die Abgrenzung zur Außenwelt ist, ist das für mich kein Thema. Ich verbinde sie sowieso eher selten mit meinem Smartphone.

Ein klarer Nachteil meiner Kopfhörer: Man braucht Batterien. Ohne Batterien kein Blubb. Obwohl die Batterielaufzeit aus meiner Sicht zufriedenstellend ist,  bin ich immer mit mindestens zwei Ersatzbatterien unterwegs. Neuere Modelle haben bereits einen Akku.  Ob das die bessere Variante ist, kann ich nicht beurteilen.

Noch ein kleines Manko: Die Kopfhörer sind relativ groß. Wer es gewöhnt ist seine AirPods oder sonstige Winzlinge mal schnell in die Tasche zu packen, sollte hier in etwas größeren Dimensionen denken. Ich bin sowieso meist mit Rucksack unterwegs, da stört es mich nicht. Außerdem habe ich die Kopfhörer auch auf vielen Wegstrecken auf den Ohren.

Für alle, die die dicken gepolsterten “Ohrenwärmer” nicht schätzen, gibt es auch In-Ear-Modelle. Für mich wäre das allerdings nicht das Richtige. Das Kopfhörer-über-die Ohren-ziehen, ist definitv Teil meines Rituals.

Würde ich mir die Kopfhörer wieder kaufen?

Ja, denn was soll ich sagen, ich brauch ihn den Blubb.

Und du? Schreibst du mit Kopfhörern? Hast du ein noise-cancelling Modell? Kennst du den Blubb auch? Schreib es uns im Kommentar-Bereich.

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Bildquelle: Treffpunkt Schreiben

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